Köstliche Impro-Comedy über einen Selfmade-Therapeuten und seine ungewöhnliche Paartherapie.
Klaus Kranitz (Jan Georg Schütte) war mal windiger Immobilienmakler. Jetzt macht er einen auf Selfmade-Paartherapeut - und das mit einem recht erfolgsversprechenden Ansatz: Nur drei Sitzungen à 30 Minuten soll er brauchen, um Paare ins revitalisierte Pärchenleben zu entlassen. Sonst gibt es das Geld zurück - und das ist mit 1500 Euro nicht wenig! Um sich die Kohle nicht durch die Lappen gehen zu lassen, wartet Kranitz mit allerhand Tricksereien und intuitiver Menschenkenntnis auf. Der Zweck, oder besser: Die Liebe heiligt die Mittel!
Den Ablauf der sechs improvisierten Therapiesitzungen kennt nur 'Therapeut' Jan Georg Schütte, der auch für Buch und Regie dieser unterhaltsamen Improvisations-Konzepts verantwortlich zeichnet. Wie schon bei seinen Projekten "Das Begräbnis" und "Wellness für Paare" erhalten die Schauspieler*innen vor dem Dreh nur ihre Figur- und Paar-Profile. Bei den Dreharbeiten müssen sie spontan auf alle Überraschungen reagieren, mit denen sie im Verlauf konfrontiert werden...
"Mal wirft Kranitz nur einen Hundeknochen hin, mal schickt er sein kriselndes Paar für Wochen zur Selbstfindung in die Eremitage, mal gibt er Mordbefehle, mal manipuliert er selbst als Influencer, mal nutzt er seine Kontakte zu Immobilienmaklern und Halbwelt. Therapie-TV wie auf Koks ¿ das Ganze beruht auf einer Hörspiel-Serie, die Schütte mit Wolfgang Seesko vor ein paar Jahren für Radio Bremen entwickelt hat. [...]
Schütte, zugleich noch Regisseur, verkörpert mit mephistotelischer Brillanz den ebenso raffinierten wie abgründigen Titelhelden der sechsteiligen Serie. Auch die Paare sind exzellent besetzt: Lisa Hagmeister, Günther Maria Halmer, Katharina Heyer, Charly Hübner, Bjarne Mädel, Aurel Manthei, Bjarne Meisel, Thomas Niehaus, Mercy Dorcas Otieno, Gustav Schmidt, Anna Schudt und Angela Winkler.
Es muss ihnen allen eine reine Freude gewesen sein. Das Ensemble nutzte die spielerische Freiheit des Impro-Formats, um die Besonderheiten und Absurditäten ihrer Charaktere spontan vor laufender Kamera zu entwickeln.
Fernsehpreiswürdig wird 'Kranitz¿' tatsächlich dann, wenn man Schütte glauben muss, dass das nicht stur einem Drehbuch folgt, sondern improvisiert ist, auch wenn man es gar nicht glauben kann, weil hier in fast sechs Stunden Serienfernsehen fast jeder Satz sitzt." (Markus Ehrenberg, im: Tagesspiegel)
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In den vier neuen Episoden der Staffel 2 nimmt Paartherapeut Klaus Kranitz (Jan Georg Schütte) mit seinen ungewöhnlichen Sitzungen und kuriosen Charakteren die digitale Dating-Welt ins Visier. Dabei verspricht er wie gewohnt: 'Bei Trennung: Geld zurück'. Unterstützt wird er erneut von Auftragskiller Manni, gespielt von Bjarne Mädel ("Tatortreiniger"). Ferner setzen sich Peter Simonischek und Alice Dwyer auf die Couch.
"Spontan, und doch klug konzipiert: In der zweiten Staffel der Impro-Comedy bekommt es Paartherapeut Klaus Kranitz unter anderem mit seinem eigenen Vater zu tun. Mit den neuen Folgen ist Jan Georg Schütte ein kleines Wunder gelungen. [...] Schütte ist seiner bevorzugten Arbeitsweise treu geblieben: Es gibt klar konzipierte Figuren und Handlungsstränge, die Dialoge sind jedoch improvisiert. [...]
Dieser ausgreifende Ansatz ist auch in der neuen Staffel festzustellen: Jede Folge behandelt eine Paarbeziehung, parallel dazu gibt es jedoch einen übergreifenden Handlungsstrang, in dem der bereits aus der ersten Staffel bekannte Freund Manni (Bjarne Mädel) eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig erfahren die Zuschauer mehr über die Vergangenheit des Protagonisten der Reihe.
Wer jedoch nun befürchtet, Schütte könnte sich mit dem Bewahren und Verschmelzen des bisher Erreichten zufrieden geben, kann beruhigt sein: Noch immer gelingt es dem Regisseur, neue Darsteller für seine fordernde Arbeitsweise der Improvisation zu gewinnen. [...]
Auch aus der Sicht der Zuschauer gibt es gute Gründe, weshalb der Regisseur weiterhin Serien und Filme drehen sollte: Es macht einfach Spaß zuzuschauen. Denn abseits von allen Bezügen zu Freud oder anderen Werken aus Schüttes künstlerischem Kosmos ist auch die neue Staffel von "Kranitz" zuallererst eines: exzellente Unterhaltung. Bitte mehr davon!" (Carsten Heidböhmer, im: Stern)
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Ein Familienbesuch wird zur Therapiesitzung: Kranitz¿ Vater Lothar (Peter Simonischek) will es partout verheimlichen, aber gerade läuft es beim ihm nicht im Bett mit seiner Freundin Madison (Alice Dwyer). Lothar ist hochangesehener Primatenforscher mit einer Professur in Standford. Madison ist Amerikanerin und war einst eine seiner Studentinnen. Jetzt, mit Anfang 30, ist sie selbst Primatenforscherin mit Doktortitel.
Er ist Mitte 70 und kurz vor dem vermeintlichen Höhepunkt seiner Karriere: der Beförderung zum Dekan. Nur ein junger Konkurrent steht ihm im Weg. Ob das der Grund seiner Impotenz ist? Denn auch Viagra ist keine Lösung, darauf reagiert er allergisch. Weder Lothar noch Madison wollen mit Kranitz darüber reden, aber, einmal auf dem Tisch, lässt sich das Problem nicht mehr ignorieren. Eine peinliche Situation.