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Extravaganz, Provokation und Genie: Diese Schlagworte fallen zur Charakterisierung des Malers und Filmemachers Julian Schnabel immer wieder. Für sein Porträt des Künstlers bekam Regisseur Pappi Corsicato Zugang zu Julian Schnabels Familien- und Freundeskreis ebenso wie zum Privatarchiv des Malerfürsten. Eine stattliche Anzahl illustrer Wegbegleiter, darunter Al Pacino, Willem Dafoe, Laurie Anderson, Bono, Jeff Koons und Emmanuelle Seigner gibt Auskunft, ebenso zahlreiche Mitglieder des Schnabel-Clans, (Ex-)Partnerinnen inclusive. Mehrere von ihnen benutzen den Begriff "überlebensgroß," um Schnabels Lebensart und sein Werk zu beschreiben. Auch Julian Schnabel selbst spricht über seine Anfänge als Künstler, über künstlerische und persönliche Krisen, die skandalträchtige New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre und seine Freundschaft zu Lou Reed. Nicht zuletzt geht es um seine vielfach preisgekrönten Arbeiten als Filmregisseur. Schnabels Spielfilm-Erstling "Basquiat" versammelte Stars wie Dennis Hopper, Gary Oldman, Courtney Love, Christopher Walken und Willem Dafoe. Der Film gilt als erste Regiearbeit eines Malers über einen Maler und erzählt die Geschichte von Jean-Michel Basquiat, den Schnabel persönlich kannte. Aus bettelarmen Verhältnissen steigt Basquiat mit originellen Arbeiten zu schnellem Ruhm auf - wobei er auf die Mentorenschaft von Andy Warhol zählen kann, gespielt von David Bowie. Schnabels zweiter Film, Before Night Falls (2000), wurde mit dem Großen Preis des Festivals von Venedig ausgezeichnet. Für "Schmetterling und Taucherglocke" erhielt Schnabel einen wahren Preisregen: Neben dem Regiepreis der Filmfestspiele von Cannes gab es einen Golden Globe, den Independent Spirit Award und eine Oscar-Nominierung - jeweils in der Kategorie Beste Regie.