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Die französische Redewendung 'la petite mort' (dt. 'der kleine Tod') steht für den menschlichen 'Orgasmus'. Den zu erlangen, ist das erklärte Ziel einer Reihe Mittdreißiger-Pärchen, die in einer drögen Vorstadt ihren Mittelklasse-Traum leben. Paul & Maeve, Evie & Dan, Rowena & Richard, Phil & Maureen sehen aus wie gewöhnliche Liebespaare, sie haben allerdings ungewöhnliche (Sex-)Fantasien. Und deren Verwirklichung beschäftigt sie so sehr, dass sie den bedrohlichen Neuzugang in ihrer Nachbarschaft gar nicht bemerken. Dacryphilie (sexuelle Erregung durch Tränen) über Somnophilie (Sex mit einer schlafenden Person) bis hin zu Rollenspielen mit heiklem Kontext: Das Regiedebüt des australischen Schauspielers Josh Lawson ist eine schwarzhumorige Episodenkomödie, die sich mit verborgenen sexuellen Fantasien auseinandersetzt ¿ und dabei nicht nur komische, sondern auch nachdenkliche Momente erzeugt. Respektvoll und ohne moralischen Zeigefinger geht es um intime Wünsche, Tabubrüche und die oftmals skurrilen Wege, die manche Menschen auf der Suche nach Nähe und Erfüllung einschlagen. ¿Wie in Robert Altmans 'Short Cuts' werden die einzelnen Episoden miteinander unterschnitten; gelegentlich gibt es lose, dramaturgisch aber weitgehend bedeutungslose Verknüpfungen; so sind zwei weibliche Hauptfiguren miteinander befreundet. Der Ton entwickelt sich stark komödiantisch, ernste Untertöne werden schnell, gelegentlich auch zu schnell, nivelliert. [...] Nichtsdestotrotz gibt es gute Pointen, viel Dialogwitz und situative Komik. Den Schauspielern ist die Lust am Spiel mit den Tabus anzumerken, und in Gestalt eines zwielichtig freundlichen, neuen Nachbarn weht auch ein Hauch von Suspense durch den Film.¿ (Julia Teichmann, auf: filmdienst.de)