Bei einem Ausflug in einen Vorort von Seoul trifft die Schriftstellerin Jun-hee zufällig alte Bekannte. Das Wiedersehen mit ihrer Autorenkollegin Se-won, die dort einen kleinen Buchladen betreibt, fällt eher frostig aus: Jun-hee spürt Se-wons Neid auf ihren Erfolg. Der Filmemacher Hyo-jin hingegen wollte einen von Jun-hees Romanen verfilmen ¿ und machte kurz vor Beginn des Drehs einen Rückzieher.
Schlimmer ist indes, dass Jun-hee seit einer Weile nichts mehr veröffentlicht hat und in einer Sinn- und Schaffenskrise steckt. Als sie auf einem Spaziergang die Schauspielerin Kil-soo kennenlernt, die sich in einer ähnlichen Situation befindet, fühlen die beiden eine Verbundenheit. Jun-hee schlägt Kil-soo vor, gemeinsam einen Kurzfilm zu drehen¿
"Jun-hee und Kil-soo geben als die Menschen, die für eine Ausnahme zusammenkommen, die sich ein Refugium vor den Restriktionen und dem permanenten sozialen Druck schaffen, dann auch die Blaupause einer Antwort auf die Fragen, die dieser Film so wunderbar idiosynkratisch stellt. Gemeinsam finden sie einen Weg aus der Schaffenskrise: sie drehen einen Film. Einen Film, der nicht mehr braucht als Kim Min-hee und einen Blumenstrauß, dabei aber mit einer solchen Schönheit strahlt, dass es die Sprache verschlägt und die Farbe für einen Moment ins Bild zurückfindet." (Karsten Munt, auf: filmdienst.de)
Sitzen drei Leute mit Ferngläsern auf einem berühmten Aussichtsturm und rühmen den grandiosen Panoramablick auf den Han-Fluss. Die Pointe: Man sieht von der schönen Aussicht kein Fitzelchen. Weil die Belichtungszeit der Digitalkamera auf das verschattete Innere des Turms eingestellt ist, erscheinen die Fenster im Bildhintergrund lediglich als strahlend weiße Flächen. (...) Ohnehin visuell, erzählerisch und produktionstechnisch minimalistisch bis karg, ist "Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall" auch deutlich sichtbar unter den Bedingungen einer Pandemie entstanden. Viele Schauplätze unter freiem Himmel, häufig tragen die Figuren Masken, und gegen Ende gibt es eine Szene in einem Kinosaal, in dem Absperrbänder die meisten Sitze blockieren.
"Dann entstehen, wenn die Einzelteile sich richtig zusammenfügen, Momente von zarter Schönheit. (...) Die Szene mit den überbelichteten Fenstern im Aussichtsturm gehört dazu. In einer anderen Szene in einem Restaurant drückt sich ein kleines Mädchen von außen die Nase an der Fensterscheibe platt und starrt verständlicherweise Kim Min-hee an. Sie könnte dort absichtlich platziert, aber genauso gut eine zufällige Passantin sein. Und dann gibt es noch eine Sequenz am Ende des Films: Möglicherweise Jun-hees Kurzfilm. Vielleicht aber auch einfach ein Clip, der einen privaten Moment zwischen Hong und Kim einfängt, von dem ich mir vorstellen möchte, dass er der glückliche Zufall war, der den Film inspiriert hat." (Katrin Doerksen, auf: perlentaucher.de)
Hong Sang-soo ( ¿¿¿) debütierte 1996 mit "The Day A Pig Fell Into The Well". Seitdem sind 31 Filme entstanden, für die Hong das Drehbuch schrieb und Regie führte. Sie alle zeichnet eine komplexe und strenge Architektur unter einer scheinbar einfachen Oberfläche aus, die durch wie zufällig wirkende Interaktionen der Figuren entsteht. Bekannt für seine einzigartige Bildsprache und seine beispiellose Filmästhetik, zählt Hong Sang-soo zu den etabliertesten Autorenfilmern des zeitgenössischen koreanischen Kinos.
Jahr:
2024
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
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Beschreibung:
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Schlagwörter:
Film
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Beteiligte Personen:
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Young-hwa, Seo (Schauspieler*in); Hae-hyo, Kwon (Schauspieler*in); Joo-bong, Ki (Schauspieler*in); Min-hee, Kim (Schauspieler*in); Hye-young, Lee (Schauspieler*in); Mi-so, Park (Schauspieler*in); Yun-hee, Cho (Schauspieler*in); Ji-hoon, Seo (Tongestalter*in); Sang-soo, Hong (Cutter*in); Sang-soo, Hong (Kameramann(Cinematograph)); Sang-soo, Hong (Filmregisseur); Sang-soo, Hong (Filmproduzent); Min-hee, Kim (Filmproduzent)
Sprache:
Koreanisch
Mediengruppe:
Filmfriend